No whales in Wales… äh, Wexford

Das irische Wetter ist definitiv nicht gut auf uns zu sprechen. Vielleicht erlauben sich auch die Leprechauns einen Scherz, ich weiß es nicht. Aber sobald wir beschließen, Dublin für einen Kurztrip zu verlassen, fängt es an zu regnen. Kaum sind wir wieder da, scheint die Sonne. Irgendetwas stimmt da nicht …

Trotzdem war unsere zweitägige Reise in grünere Gefilde sehr schön. An der Küste entlang tuckerten wir, begleitet von einem stimmungsvollen Stephen-King-Hörspiel, in Richtung Süden. Als erstes waren wir im Irish National Heritage Park in Wexford. Von steinzeitlichen Hütten über Dolmen, Wikingerschiffe und ein normannisches Fort waren dort jeweils Bauwerke der verschiedenen Abschnitte der irischen Geschichte nachgebaut. Ein netter Spaziergang, wäre das Wetter nicht gewesen. Zum einen hat Anton seine Schuhe völlig eingesaut, weil er ein Moor für eine Pfütze hielt. Außerdem haben wir über eine Viertelstunde in einem Wikingerhaus auf das Ende des Regens gewartet. Leider vergeblich.

Also beschränkten wir uns für den Rest des Tages auf Indoor-Aktivitäten. In New Ross besichtigten wir die Ros Tapestry. Ein paar fleißige Einheimische haben es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte des Ortes als auf gestickten Wandteppichen zu verewigen. Ein beeindruckendes und großes Projekt. In New Ross schlugen wir dann auch bei alten Bekannten, Brian und Jenny, unser Nachtlager auf. Unsere alten Mitbewohner, Sammy the Spider und Ronny die Raupe, waren zwar nicht mehr da und auch der Hund Floosy hatte in den letzten zwei Jahren das Zeitliche gesegnet. Wir haben aber trotzdem gemütlich am Torffeuer gesessen und gut geschlafen.

Am Sonntag ging es dann an die Südküste. Zuerst sind wir noch mal in die Geschichte eingetaucht: Im Waterford Treasures, einer Ausstellung, die sich mit der dortigen Lokalgeschichte beschäftigt. Los geht es auch hier mit den ersten Siedlern der Steinzeit. Dann kamen nacheinander Wikinger, Normannen und böse Engländer. War aber nett gemacht und ganz interessant.

Eine Überraschung erlebten wir, als wir zum Hook-Lighthouse kamen. Das ist einer der ältesten Leuchttürme der Welt und an sich eher unspektakulär. Aber an diesem Tag fand dort ein nicht näher zu identifizierendes Festival statt mit Livemusik und Spanferkeln am Spieß. Wale, die sonst manchmal in Sichtweite herumschwimmen, konnten wir dagegen leider nicht beobachten. Nur Schafe. Aber man nimmt ja, was man kriegen kann.

Dann war es leider auch schon wieder Zeit für die Heimreise. Aber auch in Dublin neigen sich die Dinge dem Ende zu. Nachdem wir schon in der letzten Woche unsere praktischen Kurse abgeschlossen haben, ist der größte Stress vorbei. Wäre hier schönes Frühlingswetter, könnten wir es jetzt genießen … Aber vielleicht klettert das Thermometer ja doch noch irgendwann über die 20 Grad-Marke. Drückt uns die Daumen!

– Steffi

2 Kommentare

  1. Matthias said,

    05/05/2010 um 6:49 am

    Jetzt brauchst Du den Regen ja nicht mehr zu fürchten. Mairegen macht bekanntlich schön. 😉

  2. Moni said,

    05/05/2010 um 9:10 pm

    So ein Moor ist halt eine ziiiiiiemlich große Pfütze 😀


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