Old work and Newgrange

Besuch aus Deutschland ist immer nett, selbst wenn er einen ganzen Sack voll schlechter Witze mitbringt. Ihr wisst längst, von wem ich rede: Der einzigartige Simon Balzert hat uns hier besucht. Und wir haben auch gleich einen Ausflug gemacht, nach Newgrange. Das ist ein Steinzeitgrabtempelhügel, dessen Ursprünge im geheimnisvollen Nebel der Vergangenheit liegen. Ernsthaft. Die Leute, die den Grabhügel gebaut haben (ca. 500 Jahre vor den Pyramiden von Gizeh) werden „Die Steinzeitliche Grabhügelbauerkultur“ genannt. Man weiß nur sehr wenig über sie, aber was man weiß, das wird in einem netten Museum bei der Grabstätte erklärt.

Danach gings für uns mit dem Bus raus, Newgrange selbst zu bewundern. Insgesamt gibt es drei große und viele kleinere Grabhügel in der Anlage. Als diese Hügel im Laufe der Zeit verfielen, bewahrten die Anwohner noch immer den Respekt davor – sie wurden zu den Feenhügeln der Geschichte, den Übergängen in die Unterwelt. Was übrigens gar nicht so weit von ihrer ursprünglichen Funktion entfernt ist: Wahrscheinlich wurden die Leichen damals verbrannt und dann in Ascheform in den Grabhügeln aufgebahrt, bis das Licht der Sonne hineinschien. Okay, das scheint jetzt nichts besonderes zu sein, aber wie bei prähistorischen Kulturen üblich wusste man sehr viel über Sternenkunde und darum fällt die Sonne nur an etwa 5 Tagen im Jahr in die großen Hügel hinein. Bei Newgrange tut sie das im Dezember, zur Wintersonnenwende kurz vor Weihnachten. Und wer in einer Lotterie Glück hat, der darf dann in den Grabhügel und hoffen, dass der Himmel nicht bewölkt ist.

Wie man sieht, war es ein lustiger und lehrreicher Ausflug.

Am Tag drauf, also Sonntag, waren wir im jüdischen Museum. Der Grund war weniger Interesse als Steffis Artikel, der darauf wartete recherchiert und geschrieben zu werden. Ein lustiger alter Mann namens Asher Siev konnte uns auch viel über die jüdische Gemeinde und das Museum erzählen, während die Ausstellung eher special interest war. Was soviel bedeutet, dass dort vor allem Leute zu finden sind, die Ahnenforschung betreiben – und Journalisten. Mit uns insgesamt vier an diesem Tag. Aber es ist ein ehrenamtliches Projekt und dafür doch sehr umfassend, wenn auch etwas unsortiert. Man findet dort jede Menge jüdische Artefakte, eine nachgebaute Küche und sogar die alte Synagoge, die vorher in diesem Gebäude war. Fun Fact: In Irland haben anscheinend nie mehr als ca. 5000 Juden gelebt.

Die Woche war dann ein Knaller. Aber auch spaßig. Sonntagabend: Anton schreibt seinen Artikel zuende. Steffi und Anton gehen Tapas essen in einer sehr guten Tapasbar. Montag: Steffi moderiert sehr gekonnt ihre Sendung mit Damien, Anton staunt und hört zu – und geht nachher ein Bier mit dem Irish Cultural Studies-Kurs trinken, auf Grundlage einer einzigen Frühstücksbanane. Der Dozent hat mich wohl augenzwinkernd erwähnt, im Sinne von „Er ist kein Musterbeispiel des deutschen Biertrinkers.“ Ehrlich gesagt… muss ja auch nicht 😉 Dienstag: Anton moderiert, Steffi schreibt ihren Artikel. Mittwoch: Referat vor dem English in the Media Kurs. Steffi freut es, dass sie erstmal nix zu tun hat. Donnerstag: Anton trifft sich mit dem anderen Subeditor für die Zeitung und korrigiert…

Aber das Schlimmste haben wir hinter uns.

Und erfreulich gehts weiter: Samstag – Anton und Steffi machen eine Kurzreise nach Südirland um alte Bekannte zu treffen und neue Dinge zu sehen! Demnächst mehr.

– Anton

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